Über uns
Wir sind ein Netzwerk von landesweit tätigen Organisationen, lokalen Bündnissen und Persönlichkeiten des Landes Brandenburg, die gemeinsam für eine zivilgesellschaftliche Mobilisierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit eintreten.
Gegründet wurde das Aktionsbündnis 1997 von 29 Organisationen aufgrund einer bedrohlichen Entwicklung rechtsextremer Strukturen und Gewalttaten in Brandenburg. Inzwischen sind wir 86 Mitglieder aus vielen gesellschaftlichen Bereichen und allen Ecken des Landes.
Das Aktionsbündnis ist ein zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss. Es vertritt die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern und ihrer Organisationen. Das Tolerante Brandenburg, in dem die Maßnahmen der Landesregierung gegen Rechtsextremismus koordiniert werden, sehen wir als unseren staatlichen Partner, den wir kritisch begleiten.
Das Aktionsbündnis wird von der Landesregierung unterstützt.
Das höchste Entscheidungsgremium des Aktionsbündnisses ist das Plenum. Diese Versammlungen aller Mitglieder finden zwei Mal im Jahr statt. Die Mitglieder
- beraten aktuelle politische Fragen
- informieren sich über die Arbeit ihrer Organisationen und
- diskutieren und beschließen Initiativen und Kampagnen.
Die Zusammenarbeit im Aktionsbündnis ist in einer Geschäftsordnung geregelt.
Was wir tun
Wir vermitteln Praxiswissen.
Wir erstellen Ratgeber, wie den Leitfaden zum Versammlungsrecht in Brandenburg „Protest gegen rechts“. Darüber hinaus bieten wir praktische Anleitungen zu verschiedenen Fragen – von der Stolpersteinverlegung über den richtigen Fördermittelantrag bis hin zu der Frage ob und wie wir mit Rechtspopulist_innen diskutieren sollten.
Wir thematisieren Rassismus und Ausgrenzung.
Um eine fundierte Auseinandersetzung zu ermöglichen, veröffentlichen wir regelmäßig Broschüren. In unseren Heften „Neue Nachbarn“ berichten Geflüchtete von ihren Erfahrungen in Brandenburg. In den Broschüren „Die neue Partei am rechten Rand“ und „Die neue Bewegung von rechts“ analysieren wir aktuelle politische Entwicklungen. Zusätzlich bieten wir Fakten zu Themen wie Flucht oder Islam. In der Rubrik „Brandenburg rechtsaußen“ nehmen wir rechte Gruppierungen unter die Lupe.
Wir setzen politische Impulse.
Mit unserer gemeinsamen Erklärung „Für ein friedliches Land Brandenburg ohne Rassismus!“ haben wir uns klar positioniert. Die Erklärung dient gleichzeitig als Rote Karte gegen Rechtspopulismus – 10.000 Stück wurden landesweit davon verteilt. Wo immer wir menschenverachtenden Positionen begegnen, kommt sie zum Einsatz.
Wir bringen Menschen zusammen.
Es ist uns ein Anliegen, Brücken zu schlagen und gemeinsam mit vielen Menschen etwas zu bewegen. Zusammen mit dem Ring politischer Jugend Brandenburg haben wir wiederholt die Grüne Jugend, Junge Liberale, Junge Union, Jusos, Linksjugend [’solid] an einen Tisch geholt und gemeinsame Plakatkampagnen entwickelt – zuletzt mit dem Plakat „Bunt statt Grauland“. Und in der von uns initiierten Erklärung: „Brandenburg steht für Demokratie und Toleranz“ haben sich die brandenburgischen Landesverbände von Bündnis 90/Die Grünen, BVB/FREIE WÄHLER, CDU, DIE LINKE und SPD klar gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus positioniert.
Wir bieten konkrete Unterstützung.
Unsere Mitglieder engagieren sich mit viel Energie und Herz gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Wir unterstützen dieses Engagement im Land, zum Beispiel in Ostprignitz-Ruppin. Mit „Neuruppin bleibt bunt“ schmiedeten wir 2015 ein großes Bündnis von Politik, Kultur und Wirtschaft und brachten viele Menschen zu dem Aktionstag „Vielfalt ist unsere Zukunft“ zusammen. In Neuruppin standen alle zusammen und sorgten dafür, dass die bundesweite Neonazi-Demo unter dem Motto „Tag der deutschen Zukunft“ scheiterte. Das Aktionsbündnis unterstützt auch Aktivitäten von Initiativen, die nicht Mitglied sind. Zum Beispiel bieten wir mit unserem Initiativenfonds schnelle unbürokratische Hilfe für die Arbeit vor Ort.
Wir suchen nach neuen Wegen.
Protest gegen Rechtsextremismus und Rassismus ist wichtig – aber manchmal gerade für junge Leute wenig attraktiv. Mit unserer Kampagne „Schöner leben ohne Nazis“ wollen wir vor allem diese Menschen erreichen und ein positives Lebensgefühl vermitteln. Dafür setzen wir zum einem auf den Kontakt vor Ort – an Schulen, bei Festivals, bei Aktionen – und zum anderen auf die Präsenz in den sozialen Medien.
Wir fordern Aufklärung.
Das Aktionsbündnis ist 1997 angesichts der erschreckenden Dimension rechter Gewalt in Brandenburg entstanden. Damals begingen Neonazis nicht nur Anschläge, sondern bauten gezielt Untergrundzellen auf. Nach der Entdeckung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) waren dessen Verbindungen nach Brandenburg schnell offensichtlich, und die Rollen des Verfassungsschutzes und seiner V-Leute warfen Fragen auf; Fragen, die sich im Potsdamer Landtag lange Zeit niemand stellte. Deshalb trugen wir das Wissen zivilgesellschaftlicher Expert_innen darüber in einem Buch zusammen. Kurz nach dem Erscheinen des von Anna Spangenberg und Heike Kleffner herausgegebenen Bandes „Generation Hoyerswerda“ beschloss der Landtag, einen NSU-Untersuchungsausschuss einzurichten.