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Aktuelles, Anleitungen

Was tun gegen Hate-Speech?

Hate Speech online ist längst keine Seltenheit mehr, vielmehr explodieren die Kommentarspalten in den sozialen Medien von Hass und Hetze. Viele fragen sich: Wie kann ich Hassrede im Internet sinnvoll begegnen?

10 Tipps für Diskussionen mit Hater_innen

Hate Speech online ist längst keine Seltenheit mehr, vielmehr explodieren die Kommentarspalten in den sozialen Medien von Hass und Hetze. Kommentarkultur? Kaum vorhanden, stattdessen Menschenfeindlichkeit und Rassismus – und all das meist in Großbuchstaben und mit einer Vielzahl an Ausrufezeichen. Doch laut und viele Satzzeichen bedeutet nicht gleich mehr oder richtig, denn tatsächlich sind die Hater_innen in der Minderheit und die Kommentare oft Behauptungen ohne Hand und Fuß.

Ihr wollt gerne selbst aktiv werden und dem Hass im Netz die Stirn bieten, fürchtet aber, dass ihr selbst angegriffen werdet? Oder schlicht nicht schlagfertig genug seid? Und: Lohnt es sich überhaupt mit Hater*innen zu diskutieren? Dann sind die zehn nachfolgenden Tipps und Tricks für euch genau richtig.

1. Solidarisch sein

Zeigt euch solidarisch mit von Hate Speech Betroffenen. Sie sollten der Fokus all eures Engagements online sein. Wie das geht? Ganz einfach: Wenn ihr seht, dass Menschen in eurem Netzwerk direkt angegriffen werden, schreibt ihnen eine Nachricht und bietet Hilfe an – ganz egal, ob Verwandte, Freund_innen oder entfernte Bekannte. Es ist wichtig für die Betroffenen zu wissen, dass sie nicht alleine sind. Wenn ihr aber seht, dass Menschengruppen unter Artikeln oder öffentliche Personen auf ihren Seiten angegriffen werden, dann schreibt einen unterstützenden Kommentar in die Kommentarspalte.

2. Keine Überzeugungsarbeit

Eine weit verbreitete Fehlannahme der Gegenrede ist, dass man unbedingt die Hater_innen von ihrer Meinung abbringen muss. Das ist falsch. Es geht nicht darum die Hater_innen zu überzeugen. Noch einmal: Es. Geht. Nicht. Darum. Die. Hater_innen. Zu. Überzeugen. Das wird auf und via Social Media nicht passieren. Viel wichtiger ist es, die Menschen zu erreichen und anzusprechen, die mitlesen.

3. Fehler sind erlaubt

Eure Kommentare müssen nicht perfekt sein. Viel wichtiger ist, dass ihr überhaupt Haltung zeigt und Menschenfeindlichkeit nicht unkommentiert stehen lasst. Gegenrede ist Learning by Doing. Falls euch nichts Besseres einfallen solltet, reicht auch einfach ein „Sehe ich nicht so.“ oder „Stimme ich nicht zu“. Das ist vielleicht kein literarisches Meisterwerk, aber manchmal vollkommen ausreichend. Denn wenn Hass unwidersprochen bleibt, fühlen sich Hater_innen bestätigt.

4. Humor hilft

Es muss nicht immer bitterernst sein – ihr könnt auch mit Humor, Memes oder GIFs antworten. Eine Auswahl an geeignetem Material findet ihr auf no-hate-speech.de/kontern. Aber Achtung: An falscher Stelle und zum falschen Zeitpunkt kann Humor auch als arrogant wahrgenommen werden.

5. Fakenews enttarnen

Fragt nach Belegen und Quellen. Nehmt krude Aussagen und Behauptungen nicht einfach hin – seid kritisch und fragt nach. Übrigens: Das ist häufig schon ausreichend, um Hater_innen von einer Diskussion abzubringen. Oder zumindest aufzuzeigen, dass Hate Speech oft nicht viel mehr als heiße Luft ist.

6. Sicherheit

Schützt euch selbst und eure Accounts: Nutzt dafür sichere Passwörter (Haustier-Namen, Geburtsdaten, Lieblingsfarben sollten also vermieden werden) und richtet euch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein. Zwei-Faktor-Authentifizierung bedeutet, dass man die Identität der eigenen Person über zwei unterschiedliche Verfahren nachweist: Bei Facebook sieht das beispielsweise so aus, dass man nicht nur ein Passwort eingibt, sondern sich per SMS noch einen PIN-Code schicken lässt.

7. Auswahl treffen

Ihr müsst nicht zu allen Themen eine Meinung haben oder mitdiskutieren: Jeder Mensch hat bestimmte Themen, die ihm_ihr am Herzen liegen – genau bei diesen könnt und solltet ihr aktiv werden.

8. Hetze melden

Wenn ihr Kommentare seht, die gar nicht gehen und ggf. sogar strafrechtlich relevant sind, dann ignoriert das nicht einfach: Ihr könnt Kommentare in allen sozialen Netzwerken melden, die Seitenbetreiber_innen darauf hinweisen und sogar eine Online-Anzeige erstatten. Falls ihr die Anzeige nicht selbst erstatten wollt, gibt es Initiativen, die das für euch machen, unter anderem die Meldestelle respect! des Demokratiezentrums Baden-Württemberg. Ihr seid selbst für eine Seite verantwortlich? Dann seid mutig – und sperrt oder verbergt menschenfeindliche Aussagen.

9. Durchatmen

Durchatmen. Bis zehn zählen. Und erst dann schreiben. Lasst euch nicht zu unbedachten oder beleidigenden Aussagen hinreißen: Witze über Rechtschreibung, Intellekt oder Aussehen sind zwar einfach, helfen aber weder euch noch der Sache. Das ist schwierig, insbesondere bei emotionalen Themen. Deshalb geht einen Schritt zurück, atmet tief ein und aus und antwortet erst dann auf Kommentare.

10. Aktiv werden

Es reicht nicht mehr nur, sich über Hate Speech und Gegenrede zu informieren. Wir müssen auch endlich aktiv werden und Haltung zeigen – für Menschenrechte, Toleranz und Demokratie. Ob wir das nun durch Gegenrede online machen oder indem wir Initiativen unterstützen, auf die Straße gehen oder in unseren eigenen Netzwerken diskutieren, bleibt uns überlassen. Hauptsache wir machen irgendwas.

Sina Laubenstein, No Hate Speech Movement Deutschland

Weitere Infos:

https://no-hate-speech.de/de/

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